Lindenschule Buer im Jahre 2003


Rückblick - Wie alles begann

Der Verein "Kenia-Projekt Osnabrück" wurde am 14.01.2022 gegründet und ist eine Fortsetzung des Vereins "Kenia-Projektes Lindenschule Buer".
Es hat sich zur Aufgabe gestellt, die Projekte der Lindenschule zu vollenden und ihrer Bestimmung zuzuführen.

Doch wie kam es dazu?
Vorgeschichte in Sichworten:

Alles begann mit dem Besuch Helens in der Lindenschule Buer im Januar 2003.
Ihr Schwager Bernd Nintemann, Klassenlehrer der Klasse 1c, hatte sie in seinen Unterricht eingeladen. Sie brachte eine Kiste mit handgeschnitzten Tierfiguren aus Afrika mit: Giraffen, Löwen, Elefanten, Nashörner, Flusspferde, Gazellen u.v.m.
Helens Bruder Njoroge begleitete sie. Er hatte sich als Massaikrieger verkleidet und zusammen schafften sie es mühelos, die Kinder für sich zu begeistern.
Die Kinder und die Eltern waren beeindruckt von den Tieren und dem Besuch und natürlich wollten sie diese Figuren haben. Die Eltern fragten danach und kauften sie.

Das Schulfest im Jahre 2003 - ein voller Erfolg

Auf dem Schulfest unter dem Motto "Reise um die Welt", auf dem jede Klasse ein anderes Land repräsentierte, meinten die Eltern der Klasse 1c, dass es ja wohl klar sei, welches Land ihre Klasse repräsentieren sollte: Kenia.

Das Schulfest startete am 28. März 2003. Der Klassenraum der Klasse 1c war zuvor von den Eltern zu einem Info-Raum über das afrikanische Land umgestaltet und mit einem Verkaufsstand in Form einer 'Kikuyu-Hütte' ausgestattet worden (Kikuyu = der größte von 40 Volkstämmen in Kenia, dem auch Helens Familie angehört) .
Die Eltern repräsentierten mit ihren Kindern das Land Kenia mit vielen Infos und verkauften aus der Kikuyu-Hütte heraus die handgeschnitzten Figuren und Schmuck aus Kenia. Helen bot ihre frisch gebackenen 'Samosas' an.

Das brachte einen Erlös von 648,- € - das erste Geld für das Partnerschulprojekt. Danach lieferten Helens Geschwister aus Kenia aufgrund der nicht nachlassenden Nachfrage fortlaufend neue Pakete an die Lindenschule. Das Sortiment an Figuren und Schmuck wurde erheblich erweitert.

Doch wohin mit dem erwirtschafteten Geld? 

Beschluss der Gesamtkonferenz - Gründung des Kenia-Teams

So traten Helen und Bernd an die Schulleitung heran, ob es nicht sinnvoll sei, dass Geld im Sinne einer Schulpartnerschaft Helens Heimatschule, der Kabati Primary School in Miharati zukommen zu lassen.

Auf der Gesamtkonferenz im August 2003 stimmten über 40 Lehrer bei einer Enthaltung dem Partnerschulprojekt der Lindenschule Buer zu. Sofort wurde ein Kenia-Team gegründet, bestehend aus Lehrern und Eltern der Lindenschule. 

Baubeginn der neuen Schulklassen - Start der Schülerpatenschaften

Bereits 2 Monate später, in den Herbstferien 2003 besuchte die erste Delegation der Lindenschule Helens Heimatschule, die Kabati Primary School in Miharati, etwa 140 km nördlich von Nairobi in der Nähe des Naivasha-Sees, am Rande des Aberdare-Nationalparks am Fuße des Mount Kenya, dem höchsten Berg Kenias.

Sie überbrachten die ersten Spendengelder. Samuel Gitau, Helens ehemaliger Lehrer, übernahm die Koordination des Projektes in Kenia. Er schlug vor, auch die etwa 40 km weiter nördlich gelegene Kahingo Primary School im Ol 'Joro 'Orok zu unterstützen, die nur aus Holzbaracken bestand und dringend durch eine Schule aus Stein ersetzt werden musste.

Nach der Geldübergabe wurde sofort mit den Baumaßnahmen an beiden Schulen begonnnen. Von da an besuchte die Reisedelegation des Kenia-Teams der Lindenschule unter Leitung der stellvertretenden Schulleiterin Barbara Rolle jährlich in den Herbstferien auf eigene Kosten die Partnerschulen. Schon im Jahre 2004 begannen auch die Schülerpatenschaften, die federführend von Barbara Rolle organisiert wurden und die den Schülern der Partnerschulen den Besuch einer weiterführenden, kosten-pflichtigen Schule ermöglichte. 

Die Arbeit  des Kenia-Teams

Auf Schul- und Dorffesten etablierte sich schnell der Kenia-Stand der Lindenschule Buer als fester Programmteil. Er sorgte für den nötigen Kontakt zur Bevölkerung, informierte über das Projekt. Auch überregional fand das Konzept viel Zuspruch. So gab es u.a. Kenia-Stände auf alljährlichen Internationalen Kinderfest der Lindenschule Buer, auf regionalen Sommerfesten, Weihnachtsmärkten in Buer und Holte, im Osnabrücker Zoo oder auf dem Afrika-Festival am Rathaus in Osnabrück.

Jährlich flog die Reisedelagation des Keniateams unter der Leitung von Barbara Rolle in Begleitung von Reinhard Türke, Alexandra Hemme, Myria Ndundi und Helen auf eigene Kosten in den Herbstferien zu den Partnerschulen und erkundigte sich nach dem Baufortschritt.

Auch der Besuch des Landfrauenvereins in Kipipiri und der Hebammenstation stand jährlich auf dem Besuchsprogramm. Kontrolliert wurden stets die Verwendung der Spendengelder und Probleme vor Ort wurden besprochen und einer Lösung zugeführt.

Vermittlung von Patenschaften 

zur Unterstützung begabter Schüler der Partnerschulen (seit 2005):

Seit dem Jahe 2005 konnten mehr als 30 Patenschaften vermittelt werden. Eine Patenschaft dauert 4 Jahre. Diese Schüler können durch die jährliche Unterstützung in Höhe von 500 € die kostenpflichtige Secondary School besuchen, im Internat des Schulortes untergebracht werden und erhalten kostenfrei Lernmittel. Der Abschluss berechtigt zum anschließenden Besuch einer Universität. 

Gründung des Vereins "Kenia-Projekt Lindenschule Buer" 

Seit der Gesamtkonferenz im August 2003 arbeitete das etwa 10 Personen starke "Keniateam" der Lindenschule, bestehend aus Lehrern und Eltern unter der Leitung von Bärbel Rolle, Helen und Bernd Nintemann für das Partnerschulprojekt. Bis zur Vereinsgründung im Jahre 2005 waren Roswitha Wedekind als Kassenwartin und Angelika Focken zuständig als Schriftführerin. Seit Gründung des Vereins ist Helen Wambui Nintemann die Ehrenvorsitzende und Brücke zu den Partnerschulen und zur Hebammenstation. Vorsitzender des Vereins "Kenia-Projekt Lindenschule Buer" ist Bernd Nintemann mit Susanne Oehmke als Vertreterin. Doris Weber übernimmt 2005 als Kassenwartin bis zur Auflösung des Vereins zum 31.12.2021 den Finanzbereich und Alexandra Hemme die Arbeit als Schriftführerin. Große Verdienste für das Projekt hat sich die Reisedelegation zu den Partnerschulen unter der Leitung von Barbara Rolle erworben. Zur Reisedelegation gehörten neben Frau Rolle Reinhard Türke, Alexandra Hemme sowie Myria Ndundi und Helen W. Nintemann, die nicht jährlich teilnehmen konnten.

Preise und Ehrungen

Der Kenia-Verein nahm federführend unter Helen W. Nintemann und Bernd Nintemann regelmäßig an den Schulwettbewerben der Ellen und Karl-Heinz Hornhues Stiftung Pro Afrika teil und gewann mehrmals Preise für ihr Afrika-Engagement.

Die Preisvergabe war gebunden an Anforderungen, die das Kenia-Projekt Lindenschule Buer erfüllte. Eine wichtige Bedingung war der direkte Kontakt zwischen den Schülern der Partnerschulen in Kenia und Deutschland. Über Skype-Videokonferenzen konnten sich die Schüler der Kahingo Primary School mit den Schülern der Lindenschule Buer über Themen, die ihnen auf den Nägeln brennen, austauschen. 

Skype-Videokonferenzen zwischen den Partnerschulen

Die Themen, die die Schüler gegenseitig am meisten interessierten, waren der Klimawandel mit Klimaveränderungen wie Dürre und Überschwemmungen, Heuschreckenplage; daneben aber auch die Schule, Hobbies, Ernährung, Wohnen und Schulweg und - wie könnte es anders sein - Erfahrungen mit wildlebenden Tieren wie Schlangen, Löwen, Zebras, Elefanten, Affen und Giraffen. Die Skype-Videokonferenzen wurden moderiert von Helen W. Nintemann, sowie den Lehrerinnen Myria Ndundi und Alexandra Hemme. Die Konversationssprache war Englisch. Die technische Realisierung übernahm Bernd Nintemann auf deutscher Seite und sein ehemaliger Patenschüler Antony Wahaba Wahome auf kenianischer Seite. Nachdem der erste Versuch mit einer Autobatterie gescheitert war, sorgte Antony W. Wahome nun wegen der fehlenden Strom- und Internetanbindung für die Fahrten der teilnehmenden Schüler von der Kahingo School zur anglikanischen Kirche im Nachbarort Nyahururu, die über beides verfügte. Nach der Videokonferenz wurden die Kinder zum Lunch eingeladen, bevor sie wieder von der Schule aus ihren oft sehr langen Fußweg nach Hause antraten.

Umweltschule in Europa - Schwerpunkt 2: Globales Lernen

Damit war das Kenia-Projekt Lindenschule Buer ein Standbein neben den Partnerschaften zu Schulen in Frankreich und England, durch die die Lindenschule den Titel "Umweltschule in Europa" mit dem Schwerpunkt 2: Globales Lernen erwarb.

Wahrnehmung und Fortführung der Projekte der Lindenschule Buer

Die Initiatoren des Kenia-Projektes der Lindenschule Buer im Jahre 2003 gehören zugleich auch dem Gründungsteam des Nachfolgevereins "Kenia-Projekt Osnabrück" an, der sich am 14.01.2022 gründete. Helen W. Nintemann und Bernd Nintemann möchten - wie könnte es anders sein - an die sehr erfolgreiche Arbeit des Kenia-Vereins der Lindenschule anknüpfen und fühlen sich der Lindenschule Buer gegenüber sehr verbunden. 

Selbstverständlich sollen - falls gewünscht - auch künftig gemeinsame Projekte möglich sein, sowohl in der Lindenschule in Form von AG's, Videokonferenzen zu den Partnerschulen oder Keniastände unter Beteiligung der Schüler und Lehrer im Ort oder an der Schule.

Natürlich wünschen wir uns, dass uns die ehemaligen Mitglieder für die Vollendung der Projekte treu bleiben. Der Mitgliedsantrag steht zum Download oder Druck bereit. Auch setzen wir auf die Spender, die bisher den Bau der Schulen und der Hebammenstation so kräftig unterstützt haben.

Wir wollen auf jeden Fall die zu 3/4 fertige, dringend benötigte Entbindungsstation vollenden und ihrer Bestimmung übergeben. Geplant sind die Ausstattung mit ausrangierten medizinischen Geräten und Mobiliar und deren Versand an den Bestimmungsort Malewa in Kenia. 

Alleine können wir das nicht schaffen. Aber mit vereinten Kräften kann man in Afrika viel bewegen. Wir hoffen auf rege Beteiligung der Bueraner und Osnabrücker, die ihr Herz für Afrika nicht verloren haben.

Der Vorstand des Kenia-Vereins Osnabrück


Sogar ein Fußballverein aus Herford in NRW spendete 2014 für den Weiterbau eines Klassenraums in Kenia:

https://www.nw.de/sport/kreis_herford/herford/11002993_Geld-fuer-Schulen-in-Kenia.html

Schulfest März 2003 Der 1. Keniastand:
Stolz zeigen die Erstklässler ihren Eltern die ersten Einnahmen
1. Besuch d. Kabati Primary School im Herbst 2003
Die Schüler haben noch nie 'Weiße' gesehen ...
Die alte Kahingo Primary School
Klassenräume ohne Fußböden + Fenster
Begrüßung an der Kabati Primary School. 
Zwei neue Klassenräume aus Spendengeldern
Myrias Bad in der Menge: Weiße Haut, blonde Haare
Kahingo School
Begrüßungstanz
von links:
Helen, Myria, Angelika, Samuel Gitau + Bärbel Rolle
Jeder Besucher darf ein Bäumchen pflanzen
Etwas schüchtern erwidern die Schüler den Kontakt mit dem Fotografen (Bernd Nintemann)
vier Kinder an einer schmalen Sitzbank
Das alte Plumps-häuschen
Das neue Toiletten-haus im Rohbau
Hebammenstation im Rohbau

Mal ganz privat im Hotel von Samuel:

Die Reisedelegation finanziert die jähr-lichen Flüge privat.
Der Kindergarten hinter der Schule
Die alte und die neue Kahingo School
Die neue Kahingo Primary School
Einweihung des neuen Bauabschnitts
Gruppenfoto mit Kollegium
Der Schulgarten der Kahingo School - Welch hinreißende Anerkennung für das Projekt
Keniastand Internat. Kinderfest in der Lindenschule Buer
Keniastand auf dem Afrikafestival in Osnabrück.
Der Erlös geht zu 100% an die Partnerschulen.